Im Gegensatz zur Hündin kann sich die Kastration beim männlichen Tier auf das Skelettwachstum auswirken. Bei einer Kastration vor Erreichen der Geschlechtsreife dauert das Knichenwachstum länger,un der Rüde wird geringfügiger größer.
Gründe
Rüden werden in der ersten Linie kastriert,um unerwünschten,geschlechtsgebundenen Verhaltensweisen entgegen zu wirken.. Erst an 2. Stelle steht der Wunsch der Unfruchtbarmachung,besonders dann,wenn weibliche und männliche Tiere im Haushalt leben.
OP
Unter Kastration versteht man die operative Entfernung beider Hoden. Durch diesen Eingriff wird der Rüde zeugungsunfähig gemacht. Dazu wird ein ca.2cm langer Schnitt zwischen Hoden und Penis gemacht,und die Hoden ausgeräumt.
Zur Unterscheidung: Unter Sterilisation versteht man die Durchtrennung der Samenleiter. Der Sexualtrieb bleibt erhalten.
Ein weiterer Grund für die Kastration ist der gesteigerte Sexualtrieb,auch *Hypersexualität* genannt,welcher vorwiegend bei Kleinrassen vorkommt. Rund ein Viertel der Rüden sind davon betroffen.
Es sollte allerdings zuerst versucht werden,die Hypersexualität durch erzieherische Maßnahmen zu korrigieren,in dem das *Besteigen* von Anfang an konsequent unterbunden wird.
Noch ein Grund zur Kastration ist der bei vielen Rüden auftretende weiße Ausfluss aus der Vorhaut.Dieser Ausfluss läuft zwar unter dem med. Begriff**Präputialkatarrh**,ist aber völlig normal. Eine übermäßige Produktion wird als ekelhaft,störend und unsauber empfunden.Spülungen bringen nur kurzzeitig einen Erfolg. Mit der Gabe hömo. Globuli,z.B. **Pulsatilla**D12,wird der Ausfluß gemindert,aber nicht geheilt. Nach einer Kastration verschwindet der Ausfluss nach einigen Tagen völlig.
Medizinische Gründe
Bei Vergrößerung der Prostata,Entzündungen oder Zysten sollte kastriert werden. Nicht abgestiegene Hoden sollten ebenfalls entfernt werden,um das Risiko daraus entsehender Krebstumore vorzubeugen.
Zeitpunkt
Bei Rüden ist er Zeitpunkt weniger bedeutungsvoll als bei Hündinnen.Rüden werden oft erst als ausgewachsene Tiere kastriert,weil erst dann das als störend empfundene Sexualverhalten voll ausgeprägt ist,und nun ausgeschaltet werden soll. Grundsätzlcih gilt;das er Effekt der Kastration um so geringer ist,je später die OP erfolgt.
Vorteile
Mit der Kastration wird eine irreversible mAusschaltung der Sexualfunktion erreicht.
Es werden Prostata und Hoden krebs vermieden.
Vorhautkatarrh verschwindet vollständig.
Nachteile
Auch bei Rüden führt die Kastration zu einem gesteigerten Appetit. Wird nicht konsequent die gleiche Mengeweitergefüttert,oder im zunehmenden Alter sogar etwas weniger gefüttert,führt das zu Übergewicht.
Die intakten,aktiven Rüden zeigen zum Teil einen unangenehmen Umgang mit dem kastrierten Rüden. Viele kastrierte und somit **geschlechtsneutrale** Rüden weden von ihren Artgenossen intensiv beschnuppert und bestiegen. Dieses Dominanzgebaren wird meistens nicht toleriert,d.h. die kastrierten Rüden nehmen bereits eine Abwehrhaltung an,wenn sich ein interessierter Rüde nähert.